Thrombose in der Schwangerschaft
Die Thrombose gehört zu den häufigeren Komplikationen in der Schwangerschaft. Die Gefahr, eine Thrombose zu bekommen, ist für eine werdende Mama etwa sechsmal höher als zuvor.1 Insbesondere sechs Wochen vor und sechs Wochen nach der Geburt ist das Risiko am höchsten.2
Von einer Thrombose spricht man, wenn ein Blutgerinnsel ein Blutgefäß verengt oder verstopft. Thrombosen bilden sich am häufigsten in den Venen der unteren Körperhälfte und zwar zumeist in den Beinvenen. Grund für das erhöhte Risiko in der Schwangerschaft sind vor allem die Veränderungen des Körpers. Neben der vergrößerten Gebärmutter, die auf das Becken drückt und somit den Blutfluss erschwert, sind hormonelle Veränderungen ein ausschlaggebender Punkt.2 Die Beinvenen müssen in dieser Zeit bis zu einem Viertel mehr Blut zum Herzen transportieren.3 Insgesamt fließt das Blut jedoch langsamer durch die Venen, was zu einem Blutstau führen kann. Staut sich das Blut, können sich kleine „Propfen“ aus geronnenem Blut an den Gefäßwänden bilden. Lösen sich diese, können sie Gefäße teilweise oder ganz verschließen. Im schlimmsten Fall ist zum Beispiel eine Lungenembolie oder ein Schlaganfall die Folge. Vor allem in den letzten Schwangerschaftswochen drückt das größer werdende Kind in der Gebärmutter zunehmend auf die Venen im Bauchraum. Dadurch verändern sich die Druckverhältnisse in allen Venen und die Gefahr, dass sich ein Blutgerinnsel bildet, steigt.2
Thrombose frühzeitig erkennen
Insbesondere Schwangere mit bestimmten Risikofaktoren sollten sorgfältig überwacht werden. Dazu zählen unter anderem Thrombose in der Familie, wiederholte Fehlgeburten, starkes Übergewicht, Rauchen, Diabetes mellitus, Nierenerkrankung und Bluthochdruck. Aber auch ohne diese Risikofaktoren sollten Schwangere sich untersuchen lassen, wenn sie einen Thromboseverdacht haben. Neben Schmerzen im Bein können Spannungen, Schwellungen, Rötungen oder Blaufärbungen sowie vermehrt hervortretende Gefäße Anzeichen für eine Thrombose sein.4 Bei jedem Verdacht auf eine tiefe Venenthrombose (TVT) sollte eine zeitnahe Diagnostik durchgeführt werden, um eine sichere Therapieentscheidung treffen zu können. Hier erfolgt primär ein Ultraschall der Beinvenen.2
Thrombose vorbeugen
Als Risikopatientin sollten Sie sich an die Anweisungen des Arztes halten und die mögliche Thrombosegefahr gegebenenfalls medikamentös senken. Zusätzlich können Sie einiges tun, um ihr Thromboserisiko möglichst gering zu halten. Ausreichend trinken und viel Bewegung sind eine gute Prophylaxe. Auch eine gesunde vitaminreiche Ernährung kann sich positiv auswirken. Zudem sind Kompressionsstrümpfe für jede Schwangere – unabhängig von Vorbelastungen – ratsam, um die Venen zu entlasten. 5,6
2 Thrombose in der Schwangerschaft, Aktionsbündnis Thrombose. https://www.risiko-thrombose.de/schwangerschaft.html (zuletzt abgerufen am 10.03.2020).
3 Kindliche und Mütterliche Entwicklung in den Schwangerschaftsdritteln, Frauenärzte im Netz. https://www.frauenaerzte-im-netz.de/schwangerschaft-geburt/schwangerschaft/schwangerschaftsdrittel/ (zuletzt abgerufen am 10.03.2020).
4 Thrombose Symptome, Thrombose Ratgeber. https://www.thrombose-ratgeber.de/thrombose-symptome/ (zuletzt abgerufen am 10.03.2020).
5 Thrombose vorbeugen – Tipps, Thrombose Ratgeber. https://www.thrombose-ratgeber.de/vorbeugen/ (zuletzt abgerufen am 10.03.2020)
6 Krampfadern, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. https://www.familienplanung.de/schwangerschaft/beschwerden-und-krankheiten/beschwerden/krampfadern/ (zuletzt abgerufen am 10.03.2020).